Die Netzeitung ist kein reiner Netzverlag mehr, sondern nur noch Teil eines normalen Verlages. So einer mit richtigen Produkten aus Papier. Zeitungen eben. Der norwegische Verlag Orkla Media hat die Netzeitung übernommen.

Netzeitung

Zugegeben, ich habe mehr über die Netzeitung gelesen als sie selbst. Obwohl ich eigentlich zur Zielgruppe gehöre. Meinen Nachrichtenhunger stille ich im Netz, Tageszeitungen sehe ich nur im Vorbeigehen am Kiosk liegen. Aber gute Newsseiten gibt es einige in Deutschland: Sueddeutsche.de (als Ableger einer Tageszeitung), n-tv.de (als Netzvertretung eines TV-Senders) und schließlich Spiegel Online (das verlängerte Sprachrohr eines wöchentlich erscheinenden Nachrichtenmagazins).

Trotz der unterschiedlichen Herkunft hat jede News-Website ihre Leser gefunden. Auch die Netzeitung. Mit dem Unterschied, dass diese eigentlich gar keine Herkunft hat. Während sueddeutsche.de, n-tv.de und Spiegel Online durchaus als Zweitverwerter antreten, hatte die Netzeitung keine Mutterredaktion. Darin lag ja der Clou: Die Netzeitung gibt es nur im Netz.

Wie gesagt, ob das der Netzeitung zum Vorteil gereicht hat, kann ich nicht wirklich beurteilen, aber mit dem reinen Netzdasein wird jetzt wohl schluss sein. Der Verlag Orkla Media gibt Zeitungen und Websites in Norwegen, Dänemark und Polen heraus. Der Erwerb der Netzeitung ist Einstieg in den deutschen Markt. Und Einstieg bedeutet wohl, dass die Norweger noch mehr vorhaben.

Ob die Netzeitung nun die deutschen Korrespondenten für andere Orkla-Medien stellen oder ob es bald einen Printableger der Netzeitung geben wird (20 Minuten Netzeitung vielleicht) oder andere Webprojekte, ist natürlich reine Spekulation. Laut Spiegel Online bleibt Michael Maier aber nicht nur Chefredakteur, er wird auch Chef von Orkla Media Deutschland. Für mich hört sich das nach mehr an als ’nur‘ Netzeitung.