Da juckt es mir doch glatt im Finger. Wenn das Geblinke auf dem Bildschirm ausnahmsweise zum Text passt. So gesehen heute auf Golem. Im Artikel „Content-Management-System Typo3 4.0 erschienen“ wird für das Typo3-Magazin T3N geworben. Was für ein Zufall! Und da ich auch mal ein durch das Primat des Vermarkters geschädigter Redakteur war, hat der juckende Finger sich schnell mal durchgeklickt. Allerdings nicht zu T3N. Der mehrmalige Reload des Artikels ergab: Im Typo3-Text erscheint ausschließlich die Typo3-Werbung. Und: Das mehrmalige Aufrufen anderer Artikel beförderte diese kein einziges Mal zutage. Da wurde wohl die Anzeige passend zum Text gebucht.

Der weißbewestete Journalist wie auch der korinthenkackende Blogger rufen an dieser Stelle unisono Buh. Sollen sie. Wenn Vodafone und E-Plus ’nur‘ im Mobilfunk-Ressort buchen, ist dies das Normalste der Welt. Warum soll das nicht auch differenzierter gehen? Immerhin kennzeichnet Golem vorbildlich alle Werbung als solche. Ich frage mich allerdings nun, woher weiß der Mediaplaner von T3N, wann Golem einen Artikel über Typo3 schreiben wird? Oder umgekehrt: Woher weiß Golem, dass T3N noch was im Werbeetat übrig hat? Die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch, dass die miteinander geredet haben, bevor sich der Redakteur ans Werk machte.

Dem Artikel hat es in diesem Fall nicht geschadet. Immerhin wurde nicht über das beworbene Produkt berichtet. Bei Vodafone und E-Plus kann das aber schnell passieren. Dass sich ähnlich große Firmen im Nachhinein am Text stören können, kenne ich aus eigener Erfahrung. Habe ich schon erwähnt, unter was für ein Primat manche Onlineredaktion steht?