Schreiben die Onlineredakteure schlechte Texte, sollte man sich schleunigst eine neue Redaktion zusammenstellen. Das macht man einmal, und gut ist’s. Jeden Tag allerdings geht der Kampf darum, was auf die Startseite soll, bekanntlich eines der Hauptprobleme von Onlineredaktionen. Also müssen Statistiken her, die etwas darüber sagen, was wann angeklickt wurde – am besten in Echtzeit.

Benedikt Tüshaus und Klaus Meier haben auf onlinejournalismus.de beschrieben, wie bei sieben großen Onlineredaktionen die Wechselwirkungen zwischen Formulierung der Überschrift, Platzierung des Teasers auf der Startseite und Hochschnellen der Page Impressions aussehen. („Im Quotenparadies“) Leider konnten sie nur bei allgemeinen Aussagen bleiben. Aber uneingeschränkt absolut lesenswert!

Aus meiner Zeit bei onlinekosten.de weiß ich übrigens noch sehr gut, dass man keine teuren und resourcenhungrigen Statistiktools braucht, um die im Artikel genannten Effekte zu erzielen. Eine einfaches, von Schülern und Studenten programmiertes Statistiktool und etwas Erfahrung mit den Zugriffszahlen reichte aus, um im Laufe des Nachmittags abschätzen zu können, wieviel PIs man am Ende des Tages um Punkt Mitternacht erwirtschaftet hatte. Mit einer Abweichung von weniger als 10.000 PIs.

Und wenn die Vorgaben (eigene oder wirtschaftliche) drohen, nicht erfüllt zu werden, dann setzt der Chefred/CvD eben die Anzahl der Topthemen rauf. Genau das hat übrigens Golem.de gemacht, nachdem sie von Orkla übernommen wurden, schrittweise wurden immer mehr Topthemen auf die Startseite gesetzt. Es ist natürlich Spekulation, ob da ein solcher Zusammenhang besteht.