Das Sommerloch ist tief, und damit rückt so manches in den Fokus der Aufmerksamkeit, was da eigentlich nicht hingehört. Zum Beispiel Spam der Marke Nigeria-Connection. Die Redaktion von Spiegel Online scheint sich einige Spammails zu viel angeschaut zu haben, zumindest kam jemand auf die Idee, zum „kreativen Widerstand“ aufzurufen und einen „Spam Back“ zu organisieren. Hört sich lustig an, ist es aber nicht.

Denn nach Überschrift und Lead folgen erst einmal sechs langweilige Absätze, die man schon tausendmal in irgendeinem Nigeria-Connection-Artikel gelesen hat. Was will der Autor mir damit sagen? Gähn. Ganz zum Schluss – Vorsicht! Pappnase aufgesetzt – ruft er dann dazu auf, ihm einen Vierzeiler zu schicken. Wie bitte? Einen Schüttelreim? Ist denn heut‘ schon Karneval?

Dieser Vierzeiler soll eine fiktive Anwort auf eine der unsäglichen Spammails sein, von denen der Redakteur wohl tatsächlich zu viele gelesen hat. Was bitte schön ist daran „Widerstand“? In Nigeria bekommen sie es jetzt bestimmt alle mit der Angst zu tun. Da war ja die Sandkastentaktik erfolgreicher („ich sag es meiner Mama“). Und unter „Spam Back“ verstehe ich auch eher „Zurück an den Absender“ als den Beschuss des Sponschen Spamfilters.