Ein Fonero zu werden, ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss (anscheinend hat die Anmeldung doch geklappt), und auch dann kann es passieren, dass kein Fon-Zugangspunkt in der Nähe ist. Denn manchmal muss es doch sein: Kleingeld auf den Tisch gelegt und losgesurft. Ein Café ist immer in der Nähe, das einen WLAN-Hotspot der Deutschen Telekom beherbergt. Zum Beispiel, wenn man unterwegs ist, der Kollege anruft und mitteilt, dass die Leser nicht mit bösen Kommentaren geizen, weil sich ein gravierender Fehler in den Artikel geschlichen hat. Super-GAU.

Mir ist das glücklicherweise noch nicht passiert, jedenfalls nicht abseits eines DSL-versorgten Rechners, der Normalfall ist dies aber nicht. Die T-Com kassierte übrigens an einem ihrer über 7.500 Hotspots zwei Euro für fünfzehn Minuten, erst bei einem Drei-Stunden-Ticket fiele der Preis pro Viertelstunde auf 1,17 Euro, insgesamt würde das Surfticket dann aber schon 14 Euro kosten, nichts für jedes Wochenende. In dieser Preisliga spielen allerdings auch andere Hotspotbetreiber.

Fällt die Gesamtrechnung nur groß genug aus, können bekanntlich auch die Einzelposten auf der Rechnung kleiner werden. Zum happigen Mobilfunkvertrag gibt es ein gut subventioniertes Handy, zur dicken DSL-Leitung eine günstige Flatrate, selbstverständlich bei einer Vertragsbindung über 24 Monate. Mischkalkulation nennt sich das dann. Das kann man natürlich auch als gelegentlicher Hotspotsurfer ausnutzen.

Beim Telekom-Tarif „HotSpot 180“ kosten die ersten drei Stunden 9,99 Euro, nach obiger Rechnung wären das 83 Cent pro Viertelstunde, danach kostet die Minute 8 Cent, also 1,20 Euro für fünfzehn Minuten. Früher war das mal eine Option zum T-DSL-Anschluss oder T-Mobile-Tarif, doch die AGB sagen lediglich: „Voraussetzung für die Nutzung von HotSpot ist eine bestehende Kundenbeziehung zu T-Com.“ Mein Telefonanschluss dürfte diese Bedingung bereits erfüllen. Die ersten drei Monatsgebühren werden momentan erlassen, der Vertrag ist jederzeit kündbar. Zehn Euro bin ich auch schon bereit, für meine zehn Megabyte GPRS-Datenvolumen zu zahlen, die mir allerdings immer noch lieber sind als drei Stunden WLAN.

Bei AOL kommt man dagegen günstiger weg, dort gibt es die einmalige WLAN-Stunde schon für zwei Euro, aber – und das ist genial – wer einen AOL-Tarif hat, zahlt für die WLAN-Nutzung das Gleiche wie am heimischen Rechner. Wer also eine DSL-Flatrate von AOL für 4,99 Euro bucht, kann auch ohne Beschränkung an AOL-Hotspots surfen, die reine Hotspot-Flatrate gibt es auch ohne DSL-Anschluss. Dummerweise sind diese Surfstations äußerst selten, am besten man wohnt gleich in der Wohnung darüber. Die einzig mir in Bonn bekannte Surfstation wurde allerdings irgendwann wieder abgebaut.

Mein derzeitiger DSL-Provider, 1&1, schenkt mir immerhin noch respektable zehn WLAN-Stunden, seine Hotspots befinden sich aber in Berlin und im Ausland, für mich also nicht nutzbar. Vielleicht wird man sich irgendwann seinen DSL-Provider danach aussuchen, welche WLAN-Inklusivminuten er anbietet, aber noch ist das Zukunftsmusik. Ich muss mich also, wenn ich unterwegs einen richtigen Internetzugang benötige, um ein offenes WLAN oder um einen Zugang über freie Netzwerke kümmern, kommerzielle Hotspots sind mir auf Dauer zu teuer, nicht nur auf Dauer, eigentlich schon beim ersten Mal.

Mal schauen, wie dicht das Fon-Netz wird, wenn erst einmal alle Foneros auf der Karte erscheinen, die sich gerade angemeldet haben. Die Gratis-Router-Aktion wurde übrigens in letzter Minute bis zum 8. November verlängert, so kann man auch Aufmerksamkeit erzeugen, Fon.com macht das gar nicht mal ungeschickt.