Kann man der Eilmeldung vertrauen? – Wenn ich Unglaubliches in den Radionachrichten hörte, habe ich mich das schon oft gefragt. Oder wenn ich dergleichen auf Spiegel Online las. Ich habe dann stets den Öffentlich-rechtlichen vertraut, insbesondere den Nachrichten des Deutschlandfunks. Dort gibt es eine kompakte Übersicht. Es sind die Nachrichten, die zur vollen Stunden im Radio verlesen wurden. Nicht zu viele, kein Boulevard.

Der Nachrichten-Block auf dradio.de
Radionachrichten sind kurz, 166 Feedeinträge pro Tag sind einfach nur fett

Lange gehörte ich zu den Spon-Junkies: immer häufiger vorbeischauen und dort immer mehr Trash lesen. Man muss Spiegel Online nicht so nutzen, ich tat es aber. Seitdem habe ich mir eine Nachrichten-Diät verordnet: weniger Nachrichten, Qualitätsjournalismus und nur per RSS-Feed benachrichtigen lassen. Aber ich bin immer noch auf der Suche nach den richtigen Quellen.

Also schaute ich mal wieder bei den Deutschlandfunk-Nachrichten vorbei. Ich tat dies nicht über den gebookmarkten Link (siehe oben), sondern direkt über dradio.de. Ganz oben findet sich dort ein Block „Nachrichten“. Abgeschlossen mit dem Link „Nachrichten als RSS-Feed“. Also habe ich den Feed probeweise abonniert.

Am gestrigen Tag habe ich von dradio.de 166 (!) Feedeinträge abgerufen. Wer soll das denn bitteschön alles lesen? Oder zumindest weggeklicken? Jede Stunde wurden die Nachrichten aufs Neue geschickt. Da liefen Meldungen den lieben langen Tag und tauchten immer wieder auf. Darunter acht Mal: „VfB Stuttgart nach 1:0-Sieg über VfL Wolfsburg im DFB-Pokal-Finale“. Einmal lesen reicht doch, oder?

Für den kleinen Infohunger zwischendurch ist das nichts. Völlig unpraktikabel. Wobei mir der Feedeintrag an sich gefallen hat. Eine Überschrift, sechs Zeilen Text, keine Schnickschnack-Fußzeile, kein „Mehr“-Link. So hätte ich das gerne. Im Prinzip jedenfalls. Zehn bis zwanzig Meldungen am Tag, in dieser Kürze und Würze. Das würde reichen.