Jep, ich will meine Prämienkarten abschaffen. Genauer gesagt Happydigits und Payback. Das eine oder andere Modehaus, das fällt eh nicht auf. Mein Ausstieg hat praktische Gründe. Ich brauche Platz im Portemonnaie. Gerade, wo jetzt der Sommer beginnt. Und dann die vielen Werbemails, die um Aufmerksamkeit betteln. Extrapunkte hier, Partnerangebote dort. Und dann die ganze Post im Briefkasten, vollgestopf mit Gutscheinen, die ich eh nicht nutze. Ich muss dann aber jede Woche aussortieren, welcher Gutschein bereits abgelaufen ist und welcher nicht.

Screenshot von meinem Happydigits-Konto

Es gibt aber auch grundsätzliche Gründe. Ich werde hier jetzt nicht mit kapitalistischen Datenkraken oder einem Überwachungsstaat anfangen, aber eine gewisse Bescheidenheit in der Herausgabe der persönlichen Daten kann nicht schaden. Quasi eine Ich-erzähle-euch-wer-ich-bin-Diät. Eine Diät. Ganz ohne Paranoia.

Ich habe mich immer über die Prämie gefreut, die ich mir alle paar Monate leisten konnte: ein Set Frischhalteboxen, eine Fleecedecke oder zwei Gewürzmühlen mit Keramikmahlwerk. Etwas, das ich mir sonst nie kaufen würde. Oder doch. Wenn es bei Tchibo im Supermarktregal für zehn Euro zu haben wäre. Plus/minus sechs Euro.

Das in etwa kostet es auch im Prämienshop von Payback und Happydigits. 1500 Punkte – das enstpricht einem Kaufpreis von 15 Euro im Fachgeschäft. Und vielleicht 12 Euro, wenn man es im Internet bestellt. Die übliche Differenz zwischen Straßenpreis und überteuerten Fachgeschäft. Lohnt sich das Punktesammeln für Gedönsprämien überhaupt?

Ist mir das ganze Karte-zücken im Geschäft, Online-Punkte-kontrollieren, Mails-lesen und Gutscheine-durchsehen das überhaupt wert? Geschätzte 20 Euro im Jahr? Also 16 Euro Straßenpreis. Wenn ich die Prämienkarten erst abgeschafft habe, muss ich ja schließlich im Internet günstiger bestellen. Wohl nicht. Weg damit! Platz schaffen im Portemonnaie. Und im Kopf.

Aber vorher noch die letzte Prämie abstauben. Ich will ja nichts verschenken. Also schnell eingeloggt und hoppla: Seit wann gibt es denn Treupunkte von der Telekom? Die gab es doch bisher nur für Gesprächsgebühren, jedenfalls nicht für die Grundgebühr. Erstmals ausgeschüttet im März – und zwar 360 Punkte für den Dezember 2006. Dann noch zweimal im April – 60 Punkte jeweils für die Monate Januar und Februar.

60 Punkte für 15 Euro Grundgebühr, mehr Geld bekommt die Telekom von mir nicht. Das wären vier Punkte pro Euro. Nicht schlecht. Woanders gibt es dafür nur einen Punkt. Oder gerade mal einen halben. Wenn man das hochrechnet, macht das 720 Punkte im Jahr. Also 7,20 Euro. Macht das nun einen Unterschied? Ob ich nun die Thermoskanne mit 0,75 oder mit einem Liter Fassungsvermögen bestelle? Ich glaube nicht.

Ich warte jetzt noch die richtigen Prämien ab, dann bin ich weg.