Robin Meyer-Lucht hat eine sehr schöne Analyse Spiegel Onlines im SZ-Magazin geschrieben. Tippgeber war natürlich wieder einmal onlinejournalismus.de, die ich (auch nach Jahren!) immer noch gerne lese.

Fiete Stegers fragt sich dort, ob Spiegel Online immer noch nicht von denen als Leitmedium gesehen wird, die es in der Studie von Julia Bönisch noch abgestritten haben. Ich habe die Frage damals so verstanden: Woher bezieht der gemeine Journalist seine Themen? Aus dem DPA-Ticker? Oder von Spiegel Online?

Für Meyer-Lucht ist das schon keine Frage mehr: „Das Nachrichtenangebot von Spiegel Online gehört heute zum Kanon der tagesaktuellen Leitmedien, wie die Tagesschau oder Bild.“ Spiegel Online ist sogar zu einem ganz anderen Leitmedium geworden, als wir uns das damals schwarzgemalt haben:

„Spiegel Online färbt ab: auf die unmittelbaren Mitbewerber im Internet, aber auch auf die Qualitätspresse. Mit Spiegel Online wird »Spiegeligkeit« universell im deutschen Journalismus, die typische Erzählhaltung zum dominanten Schema.“

Die schärfsten Kritiker der Elche werden irgendwann selber welche. Zumindest als Kopien.