Am letzten Wochenende habe ich mal locker über hundert Feeds aus meinem Reader geworfen. Allerdings waren einen Großteil davon Diskussionen auf anderen Blogs, an denen ich mich mit einem eigenen Kommentar beteiligt habe. Zusätzlich habe ich meine Feeds endlich mal getaggt. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, weiß ich allerdings noch nicht.

Bei Nachrichten habe ich mir das Feed-Lesen angewöhnt, um nicht ständig auf deren Website herumzuklicken und nach Neuem zu suchen. Spon hat einen gegügend großen Output, um alles schön rotieren zu lassen. Wenn man dort nach einer Stunde wieder vorbeischaut, ist zwar nicht alles anders, sieht aber so aus. Faz.net und Zeit online haben kein Geld für sowas. Oder keine Lust. Jedenfalls sieht es viel zu oft einfach nur gleich aus. Laaaangweilig.

Bei faz.net sitzen allerdings ein paar Übereifrige, die einen Großteil der Meldungen gleich in mehrere Feeds hineinstopfen. Ich habe die Politik und das Feuilleton abonniert, und deren Schnittmenge ist bei faz.net größer als beim gesunden Menschenverstand. – Vielleicht sollte ich doch nur einmal am Tag deren Website besuchen.

Website im Feedreader nachgebaut

Wird das in Zukunft überhaupt noch einen Unterschied machen? Die Feed-Einträge werden sich immer mehr den Original-Artikeln annähern. Hier ist faz.net mal ein schönes Beispiel. Unter jedem Feed-Eintrag befindet sich ein Footer mit Links auf die Website – auf die einzelnen Rubriken. Und wenn Header, Sidebar und Footer der Website nachgebaut sind, ja, was fehlt da noch? Genau! Die Werbung.

Google hat jetzt endlich „AdSense for Feeds“ freigeschaltet – auch in Deutschland. Vor kurzem erst wurde FeedBurners Werbenetzwerk geschlossen. So leid es mir für Feedburner auch tut, die gehören schon lange in Google Analytics integriert. Aber egal.

Zuerst wird es die Leute stören, wenn im Feedreader plötzlich 300 x 250 Pixel große Banner auftauchen, sie werden sich aber daran gewöhnen. Letztlich ist die Werbung dort nicht anderes als die Werbung in einem Newsletter – und die wird schließlich teuer verkauft, zumindest teilweise.

Lohnt sich Google AdSense for Feeds?

Genau das wird sich jeder Website-Betreiber ausrechnen müssen. Nach unseren Erfahrungen auf Pocketbrain.de und Pocketbrain.mobi liegen die Preise für einen Klick auf eine mobile Werbung (Mobile AdSense) höher als im WWW. Dass sie gerade sinken, kann auch an der Sommerpause liegen. Wie wird das aber bei Feeds aussehen?

Wenn ein Blog 140 Feedabrufe am Tag hat, somit auf 1.000 Abrufe in der Woche kommt und man mit Google AdSense for Feeds auf einen effektiven TKP von einem Dollar kommt. Dann verdient man 2,50 Euro im Monat. Das sind keine rosigen Aussichten für Betreiber kleiner Blogs. Zumal die Klickrate nicht gut sein wird, denn wer im Feedreader liest, sprintet oft durch die einzelnen Feeds und nutzt Tastenkürzel statt die Maus.