Mein Laptop ist kaputt. Nach knapp vier Jahren mit zwei Garantiefällen durfte das auch sein. Ich habe einen neuen bestellt.

Am Samstag um 23:23 Uhr erhalte ich vom Online-Shop eine Mail: „Ihre Lieferung wurde am 13.12.2008 von unserem Logistikteam versendet“. Nach meinem Dafürhalten heißt das: noch am Samstag bei DHL eingeliefert.

Im Laufe des kompletten Montags konnte mir keine Tracking-URL zur Verfügung gestellt werden. Ich habe das Haus nicht verlassen. Kein Paket wurde geliefert.


Informationsgehalt Wackelpudding Zitrone

Dienstagfrüh gab es den Link zum Sendungstatus. DHL sagt, dass um 8:38 Uhr die Sendung in der Zustellbasis bearbeitet wurde. Auslieferung wahrscheinlich noch heute. Ich habe das Haus nicht verlassen. Kein Paket wurde geliefert.

Irgendwann zwischen 20:30 Uhr und 20:50 Uhr ändert DHL den Sendungsstatus: „Aus unvorhersehbaren Gründen mußte die Zustellung abgebrochen werden.“ Was auch immer das heißt. Kommt das Paket nun morgen? Geht es zurück zum Online-Shop?

Zeitstempel dieser Nachricht: 17:07 Uhr.

Das ist symptomatisch. Im Sendungsstatus befinden sich fünf Symbole, die für fünf verschiedene Bearbeitungsschritte stehen. Meiner Erfahrung nach rutschen die ersten vier Schritte in einem Schwung durch. Aktualisiert wird meist erst nach Stunden.

Mit anderen Worten: Es kann sein, dass das Paket unterwegs ist, ich das aber nicht sehe. Das ist schlecht. Es gibt Tage, da schaue ich morgens nach und sehe, das Paket ist in der Zustellbasis. Dann weiß ich: heute zuhause bleiben. Das ist gut. Es hat aber auch schon den Fall gegeben, dass ich das Paket an der Tür entgegengenommen habe und es nach Stunden im Sendungsstatus noch als nicht ausgeliefert stand. Das ist schlecht.

Der Sendungsstatus im Internet soll mir als Kunden helfen, besser einzuschätzen, wann das Paket bei mir eintreffen wird. Genau das schafft DHL aber nicht. Der Sendungsstatus im Internet ist nicht dazu da, um Personalkosten im Call Center zu sparen.

Ich würde gerne wissen, wann das Paket auf den Wagen kommt. Ich würde auch gerne wissen, wann sich der Wagen in meinem PLZ-Bereich befindet. Denn dann verschiebe ich den Einkauf um zwei Stunden. Schaffen die aber nicht.

Und wenn mir jetzt einer mit Packstation kommt: Nach der letzten nicht von mir verschuldeten Sperrung habe ich denen eine E-Mail geschrieben und nie eine Antwort erhalten.

Falls bei einer der nächsten Steuergeldverteilungen auch eine Gießkanne voll über Logistik-Konzernen ausgegossen werden sollte, dann werde ich bei der nächsten Bundestagswahl die Partei wählen, die sich dagegen ausgesprochen hat, der Deutsche Post AG neuen Wein in ihre alten, rissigen Schläuche zu füllen.